Übernahme ermöglicht: Größte Transaktion im deutschen Energiemarkt
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25. Okt 2023
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Der deutsche Stromversorger E.ON plante die Übernahme ausgewählter Vermögenswerte des ebenfalls deutschen Energiekonzerns Innogy. Compass Lexecon, eine Tochtergesellschaft der FTI Consulting, unterstützte E.ON im entsprechenden Fusionskontrollverfahren der Europäischen Kommission (EK), die die Transaktion mit Auflagen freigab.
Das Ergebnis
Unsere Analysen räumten mehrere Bedenken aus, die bei der Einleitung der Hauptuntersuchung von der EK vorgebracht wurden.
- Im September 2019 gab die EK die Transaktion unter der Bedingung frei, dass E.ON bestimmte Strom- und Gaseinzelhandelsgeschäfte in Deutschland, Tschechien und Ungarn veräußern würde. Die Übernahme wurde dann im Jahr 2020 erfolgreich abgeschlossen.
- Dadurch wurde E.ON zu einem der größten Betreiber von Energienetzen und energiebezogener Infrastruktur in Europa und bedient nun mehr als 50 Millionen KundInnen in 15 Ländern.
- Der Tausch von Vermögenswerten und Geschäftsbereichen zwischen RWE und E.ON ist damit vollzogen. E.ON hat seine Geschäftsbereiche für Windkraft, Solarenergie und Wasserkraft sowie seine Aktivitäten mit Biomasse, Biogas und Gasspeicherung an RWE übertragen.
Die Ausgangslage
Im März 2018 gab der deutsche Energiekonzern E.ON, einer der weltweit größten Stromversorger, Übernahmepläne für das Vertriebs- und Verbrauchergeschäft sowie einige Stromerzeugungsanlagen von Innogy bzw. dessen Mehrheitsaktionär RWE, dem zweitgrößten deutschen Energieversorger, bekannt. Diese Übernahme im Wert von 43 Mrd. EUR war Teil eines umfangreichen Tauschs von Vermögenswerten zwischen E.ON und RWE. Die EK, die für die Durchsetzung des Kartellrechts innerhalb der Europäischen Union zuständig ist, äußerte Bedenken, dass das fusionierte Unternehmen den Wettbewerb auf den Endkundenmärkten für Strom und Gas in einigen EU-Mitgliedsstaaten beeinträchtigen könnte und leitete im März 2019 eine Hauptuntersuchung ein. Schon vor Beginn wurde Compass Lexecon von E.ON damit beauftragt, das Unternehmen während des Fusionskontrollverfahrens zu beraten und ökonomische Analysen der zu erwartenden Auswirkungen der Übernahme auf den Wettbewerb zu erstellen. Der Fokus lag dabei auf den Energiemärkten in Deutschland, Großbritannien, Tschechien, Ungarn und der Slowakei, wo es Überlappungen der Aktivitäten der beiden Unternehmen gab.
Unsere Rolle
- Compass Lexecon erstellte diverse ökonomische Analysen zur Bewertung der Wahrscheinlichkeit unilateraler Effekte auf dem Energiemarkt in Deutschland, dem Vereinigten Königreich und drei mittel- und osteuropäischen Ländern (Tschechien, Ungarn und Slowakei), die der Europäischen Kommission vorgelegt wurden.
- Compass Lexecon fertigte eine Margen-Konzentrationsanalyse des deutschen Einzelhandels sowie eine Bieteranalyse für die Vergabe von Betreiberkonzessionen der deutschen Gas- und Stromverteilnetze an. Diese zeigten, dass die beiden Unternehmen unterschiedliche geographische Schwerpunkte hatten, auf den Einzelhandelsmärkten nur selten miteinander konkurrierten und auch nach der Fusion dem Wettbewerb weiterer Anbieter ausgesetzt sein würden.
- Auf Grundlage einer Analyse u.a. von Wechsel-, Tarif-, Margen- und Ausschreibungsdaten bewertete das Team die Marktdefinition und die wettbewerbliche Nähe der Fusionsparteien für den britischen sowie den mittel- und osteuropäischen Markt.
- Compass Lexecon unterstützte auch bei der Bewertung von Auflagen.
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